2013 wurde sie bei der Veranstaltung 1City 1Song entdeckt. Fragten sich damals noch alle, wer das wohl ist, so tauchten alsbald die ersten Schlagzeilen auf, die sie als die beste Soulstimme der Schweiz priesen, nachdem sie ihre erste Single veröffentlicht hatte. Anfangs 2014 stürmte ihr erstes Album The Spell die Schweizer Hitparade im Senkrechtstart und sorgte für eine neue Welle der Beachtung.
Nun tauchte der neue Star endgültig in allen Medien auf und wurde an den Konzerten mit Begeisterung empfangen und gefeiert. Jetzt tritt Ira May nach einer erfolgreichen Tour durch die Schweiz in ihrem Wohnort auf. Das ist ein echter Knüller und wir freuen uns auf die Live-Präsentation der so vielgepriesenen Stimme und die Mitbürgerin Iris Bösiger, die auch als Ira auf dem Boden der Realität und der Heimat geblieben ist.
Man mag es, oder man mag es nicht. Vielleicht aber mag man es, wenn man es zuvor auch nicht mochte, so man das 7. Festival Jazz uf em Strich besucht hat. Die Rede ist hier vom Alphorn. Nicht immer war das Alphorn sehr beliebt bei den Zuhörern. Der eingeschränkte Tonumfang sowie die meist etwas melancholisch anmutenden Klänge mögen in der Folklore ihren Platz haben, so richtig grooven konnte man damit noch lange Zeit nicht.
Das gigantische Blasinstrument ist in der Regel aus Holz gefertigt, weder mit Ventilen oder Klappen ausgestattet und kann in der Länge nicht verändert werden, weshalb das Tonspektrum begrenzt ist. Es kam ab etwa dem 16. Jahrhundert bei den Hirten in den Alpen zum Einsatz. Seine Klänge konnten viele Kilometer weit gehört werden, dienten aber nicht, wie oft angenommen, zur Kommunikation untereinander.
Erst etwa im 19. Jahrhundert tauchte es auch an den Hirtenfesten auf, geriet aber später fast wieder in Vergessenheit. Mit dem Tourismus erlangte das Alphorn wieder mehr Beachtung und gilt heute als ein Nationalsymbol. Als Pepe Lienhard und seine Band das Instrument 1977 in ihrem Song Swiss Lady verwendeten, wurde der Titel in der Schweiz zu einem Nummer-Eins-Hit und hielt sich 18 Wochen.
Musiker, wie Hans Kennel, begannen den engen Rahmen der Volksmusik für dieses Instrument in Richtung Jazz zu öffnen. Er sagte in einem Interview, dass für ihn Tradition nicht Fixieren bedeutet, sondern im Sinne der Wortherkunft Weitergeben. Einen ganz anderen Weg geht Balthasar Streiff (Bild oben) und macht den Einsatz des Alphorns mit seinem Hornroh Modern Alphorn Quartet zu einem ganz neuen audiovisuellen Elerbnis.
Die wohl bekannteste Alphornbläserin ist Eliana Burki (Bild oben). Als die Schweizerin in jungen Jahren bei einem Jodlerfest mit dem Alphorn den von der Jury eng gesteckten Rahmen der Folklore verliess, fiel sie mit ihrem Auftritt durch. Sie begann sich darauf hin dem Jazz zuzuwenden und ist heute mit einem eigens für sie konstrierten Alphorn erfolgreich auf der ganzen Welt für Konzerte und Auftritte unterwegs.
Gleich zweimal konfrontiert uns das Festival Jazz uf em Strich in diesem Jahr mit dem Alphorn. Im ersten Programmteil - ab 19.00 Uhr - ist es das Quartett Alphorn Experience (Bild oben). Der Jazz-Musiker Mike Maurer experimentiert - wie der Name schon sagt - mit dem Alphorn über den Rahmen der Folklore hinaus und versucht damit auch einen neuen Hörerkreis zu erreichen.
Den zweiten Programmteil gestalten Al P. Horn & the Funk Preachers (kein Bild vorhanden). Auch hier steht das Alphorn im Mittelpunkt, wird aber von anderen Instrumenten und vom Gesang begleitet und auch hier verrät der Name, welchen Musikstil die Gruppe 'predigt'. Ihre Vorbilder heissen beispielsweise The Meters oder Marceo Parker (Bild oben). Der Funk wird dabei auf die Möglichkeiten des Alphorns zugeschnitten.
Wie bereits erwähnt: Es könnte eine ganz besonder Ausgabe des Jazz-Festivals werden. Deshalb: Man sieht sich beim 'Jazz uf em Strich', am 26. Juni 2005 in der Begegnungszone (Strichcode) in Sissach.
2. Mai 2015, Walter Pöder